Große Impflücken in Deutschland


Von Polio bis Influenza

Vater hält kleinen Sohn auf dem Schoß, der gerade geimpft wird.
mauritius images / Westend61 / Mareen Fischinger

Impfen schützt den Einzelnen vor gefährlichen Infektionen und baut einen Herdenschutz in der Bevölkerung auf. Das klappt allerdings nur, wenn sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen. In Deutschland gibt es jedoch große Impflücken, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Impfserien müssen komplett sein

Kinderlähmung, Tetanus, Keuchhusten und Gebärmutterkrebs haben eines gemeinsam: Sie lassen sich mit einer Impfung verhindern. Doch dafür muss korrekt nach Impfplan geimpft werden. Das bedeutet nicht nur, frühzeitig damit anzufangen. Es müssen auch alle Impfungen einer Serie verabreicht werden, betonen Expert*innen.

Doch insgesamt sind die Impfquoten in Deutschland zu niedrig und liegen auch im europäischen Vergleich unter dem Durchschnitt, kommentiert der Infektiologe Prof. Leif Sander von der Charité Berlin die aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts. Häufig werden die empfohlenen Impfserien auch zu spät angefangen oder gar nicht abgeschlossen. Dadurch fehlt vielen Kindern der vollständige Schutz vor Tetanus, Keuchhusten oder Masern.

Sonderfall Polio

Ein ganz besonderer Fall ist die Polioimpfung. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfdosen, die bis zum Ende des 12. Lebensmonats verabreicht werden sollen. Doch viele Kinder erhalten keinen vollständigen Polioschutz. In einigen Landkreisen liegt die Polioimpfquote bei Zweijährigen sogar unter 60%. Die nicht oder unvollständig geimpften Kinder sind jedoch gefährdet, an Kinderlähmung zu erkranken. Dies gilt umso mehr, als sich im Abwasser aktuell vermehrt Polioviren aus Schluckimpfungen finden, betonen Expert*innen. Eltern sollten deshalb umgehend den Impfstatus ihrer Kinder prüfen und fehlende Polioimpfungen nachholen.

Zu wenig Schutz vor Krebs

Besonders bedauerlich sieht es auch bei der HPV-Impfung aus. Diese Impfung schützt u.a. vor Gebärmutterhals- und Peniskrebs und sollte allen Jugendlichen vor dem ersten sexuellen Kontakt verabreicht werden. Derzeit sind jedoch nur etwa die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und nur ein Drittel der Jungen dagegen geimpft. Das geht auch anders: In Portugal und Norwegen betragen die Impfquoten bei 15-jährigen Mädchen 95 bzw. 87%.

Impflücken auch bei Erwachsenen

Defizite gibt es auch bei Erwachsenen. Weniger als 20 % der Über-60-Jährigen sind gegen COVID-19 oder Pneumokokken geimpft und nur ein Drittel gegen Influenza. Bei Schwangeren sieht es noch schlechter aus: Nur jede Fünfte ist mit einer Impfung vor Influenza geschützt, obwohl eine Infektion in der Schwangerschaft das Risiko für Früh- und Totgeburt erhöht. Dafür wird es bei der Keuchhusten-Impfung besser: Die von der Ständigen Impfkommission für alle werdenden Mütter empfohlene Impfung erhält inzwischen immerhin jede Zweite.

Quelle: Medscape, RKI, BZgA

News

Notdienst der Apotheken
Patient wird in der Apotheke bedient. Bei Notfällen an Feiertagen und nachts hilft der Apotheken-Notdienst mit Medikamenten weiter.

Bereitschaft rund um die Uhr

Wer über die Feiertage plötzlich erkrankt, muss nicht bis zum nächsten Werktag auf Medikamente und fachliche Beratung warten – dem Apotheken-Notdienst sei Dank.   mehr

Erste Hilfe bei Babyschnupfen
Erste Hilfe bei Babyschnupfen

Durchatmen erleichtern

Meist kommt er im zweiten Lebenshalbjahr: der erste Babyschnupfen. Für den Säugling ist eine verstopfte Nase dabei eine echte Herausforderung. Die Atmung ist erschwert, Trinken und Schlafen sind kaum noch möglich.   mehr

Wenn Nahrung Medikamente stört
Wenn Nahrung Medikamente stört

Von Milch bis Lakritze

Manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders aufpassen muss man z.B. bei Milch, Kaffee und Grapefruits.   mehr

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Ratgeber Thema im Dezember

Was bei Nackenschmerzen hilft

Was bei Nackenschmerzen hilft

Medikamente, Wärme oder Schonen?

Nackenschmerzen sind häufig. Zum Glück steckt in den meisten Fällen keine ernste Erkrankung dahinter ... Zum Ratgeber
Florian-Apotheke
Inhaberin Isabel Tussing
Telefon 06894/96 63 22
E-Mail info@florian-apotheke.com